Der Sprung ins kalte Wasser

Abkühlung nach dem Saunagang muss sein. Der Körper wird auf „normale Betriebstemperatur“ herunter gekühlt und die Stoffwechselprozesse in Gang gesetzt. Auch der gewünschte Effekt zur Stärkung des Immunsystems ist hiervon abhängig (Abhärtung vor Erkältungserkrankungen). Jedoch auch zum richtigen Abkühlen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die meines Erachtens nicht ganz unumstritten sind. Das allseits bekannte Abtauchen ins eiskalte Tauchbecken ist eine Art der Abkühlung. Ich persönlich halte davon ehrlich gesagt nicht viel. Zum einen bedeutet diese Form für den Körper ein wirklicher Temperaturschock. Aus eigenem Interesse sollten nur kreislaufstabile Menschen einen Sprung ins Eisbecken wagen. Zum anderen sehe ich auch den hygienischen Aspekt: direkt nach dem Saunagang in ein Tauchbecken zu hüpfen bedeutet, seinen Körperschweiß ungeniert den anderen Saunagästen zu offerieren. Nachdem mehrere Saunierer das Tauchbecken genutzt haben, ergibt sich ein zweifelhafter Pool von Schweißsubstanzen. Hygienischer und auch schonender ist das Abduschen mit einer kalten Schwallbrause. Zuvor sollte ein „Frischluftbad“ genommen werden. Hierbei kühlt der Körper schon durch die Luft langsam ab und die Lungen werden ebenfalls von der heißen Saunaluft entlüftet und bekommen Sauerstoff zur Verfügung gestellt. Anschließend wird der Körper beginnend mit dem rechten Bein, gefolgt vom rechten Arm, langsam aber ausgiebig abgekühlt. Es folgen das linke Bein und der linke Arm. Hintergrund: Der Körper wird zuerst herzfern abgekühlt, so dass die Bluttemperatur kontinuierlich, aber nicht schlagartig gesenkt wird. Anschließend stellt man sich komplett unter die Schwalldusche. Das Abkühlen sollte nicht zu kurz gehalten werden, da es sonst zum sogenannten „Nachschwitzen“ kommen kann. Die ist nicht nur feucht-unangenehm, sondern auch physiologisch nicht unbedingt sinnvoll.

Genuss pur in Nauders

Eine meiner Geschäftsreisen führte mich nach Nauders in Österreich. Eine wunderschöne Gegend, viel Natur und vor allem ein ausgezeichnetes Hotel, welches unsere Vertragspartner vor Ort für mich ausgewählt hatten. Schon die Hotelbeschreibung löste bei mir eine diebische Vorfreude aus. Die Wellness-Landschaft versprach einzigartig zu sein!

In Nauders angekommen, konnte ich es natürlich kaum erwarten, meinen letzten Termin hinter mich zu bringen, um mich anschließend in die Erlebnislandschaft zu begeben. Und die Hotelbeschreibung hatte nicht übertrieben. Es erwartete mich ein Sauna- und Wellness-Bereich, wie ich ihn in diesem Umfang selten erlebt hatte.

Ich entschloss mich, mit der sogenannten „Mühlviertler Schwitzstube“ zu beginnen. Eine klassische finnische Sauna mit einer Temperatur von 85° bis 95°C. Hier wurden Aufgüsse der besonderen Art gemacht. Zur Auswahl standen „Totes-Meer-Salz“, „Rosenblütencreme“, „Joghurtcreme“, „Hopfencreme“, „Olivencreme“, Honigcreme“ und, tatsächlich, „Minz-Schokoladencreme“. Ein tolles Angebot, welches von einem qualifizierten Bademeister zelebriert wurde. Ich persönlich habe den Hopfencreme-Aufguss erlebt, den ich sehr genossen habe und der außergewöhnlich entspannend war.

Allein vom Namen her musste ich sie erleben: die Teufelssauna. Die Holzhütte im Freien versprach nur etwas für Hartgesottene zu sein. Und wirklich: Hier wurden Temperaturen von bis zu 100°C erreicht. Das Besondere war, dass der Aufguss quasi „anders herum“ funktionierte: es wurde ein Eisenkorb mit glühenden Steinen in ein Wasserbecken herab gelassen. Die Wirkung kann sich jeder vorstellen!
Doch nicht genug der Attraktionen: Als Letztes besuchte ich die „Vulkano-Sauna“. Auch hier war ich gespannt, was der verheißungsvolle Name bedeuten sollte. Ich hatte ja schon einige Saunalandschaften erlebt, aber diese war wirklich etwas Besonderes. Zuerst gestaltete sich der Saunagang als recht „normal“ bei Temperaturen von 90° bis 100°C. Zur vollen Stunde aber sollte ich den „Aufguss“ erleben: Es begann zu zischen und zu dampfen, das Licht flackerte und die Saunabänke begannen an zu beben. Ich kam mir vor wie mitten in einem Naturereignis! Ein unglaubliches Erlebnis.

Dieses Hotel steht seit dem ganz oben auf meiner Favoritenliste!

Arten der Sauna

Sauna ist ja nicht gleich Sauna. Jeder Mensch hat, auch gesundheitlich gesehen, spezielle Präferenzen, was das Saunieren angeht. Hier nun ein kleiner Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten.

Die finnische Sauna ist die klassische Variante. Eine trockene und heiße Luft von etwa 85°C bis knapp 90°C bringt den Körper zum schwitzen. Menschen mit einer normalen körperlichen Konstitution fühlen sich hier wohl.

Das Sanarium ist gut geeignet für Menschen mit labilem Kreislauf. Schonende Temperaturen von rund 55°C belasten den Körper nicht mit zu großer Hitze, das Klima ist feucht-warm.

Sehr schonend und deshalb für jeden Menschen geeignet ist ein Laconium. Hier ist die Wärme überall: in der Luft, in den beheizten Bänken, in den Wänden und im Boden. Angenehme 45°C heizen den Körper behutsam auf. Besonders der Abbau von Stoffwechsel-Schlacken wird hier gefördert. Empfohlene Aufenthaltsdauer sind mindestens 20 Minuten, durch die gemäßigte Temperatur ist die Verweildauer jedoch grundsätzlich unbegrenzt.

Ebenfalls sehr angenehm und körperschonend ist ein Besuch in einem Tepidarium. Bei Temperaturen von etwa 35°C bis 40°C wird dem Körper ein „gesundes Fieber“ vorgegaukelt, welches das Immunsystem stärkt. Das Tepidarium entspannt und belebt gleichzeitig, wirkt heilend und regenerativ.

Sauna-Knigge

Da ich mich bei meinem letzten Eintrag ja über einige Unarten von unbedarften Saunagängern „beschwert“ habe, will ich deshalb mit gutem Beispiel voran gehen und einmal etwas über den richtigen „Benimm“ in einer Sauna schreiben.

Duschen ist unerlässlich
Das Duschen vor dem Saunagang ist obligatorisch. Nicht nur eventuell vorhandener Körpergeruch und –schweiß wird beseitigt (zur Freude der Mitsaunierer!), sondern die Haut wird auch optimal auf den Saunagang vorbereitet. Nach dem Duschen darf das Abtrocknen unter keinen Umständen vergessen werden. Nasse Haut kann nicht richtig schwitzen. Zudem ist es mehr als unhöflich, wie ein begossener Pudel die Kabine zu betreten und für eine Überschwemmung der Holzbänke zu sorgen. Die Badeschuhe, die man im eigenen Interesse an den Füßen trägt, bleiben bitte vor der Kabine stehen. Neben dem hygienischen Aspekt ist es schon mehr oder weniger wichtig, auf dem Boden der Kabine keine Schuhwerkausstellung zu produzieren. Gerne dürfen die schon anwesenden Saunagäste mit einem freundlichen Hallo begrüßt werden, wie es der normale Anstand gebietet. Bei der Suche nach seinem Plätzchen auf der Bank sollte berücksichtigt werden, dass ein Tritt auf ein fremdes Handtuch eine Todsünde darstellt. So etwas gehört sich nicht! Die freundliche Frage, ob man kurz vorbei darf, ist erlaubt und erwünscht! Auch wenn sich in der Sauna oftmals ein interessantes Gespräch ergibt, sollten hierbei der Anstand und auch die Lautstärke gewahrt bleiben. Lautstarkes diskutieren der letzten Fussballergebnisse oder gar das Erzählen unanständiger Witze in der Anwesenheit von Damen sind kein wirkliches Zeichen von Niveau. Wobei ich dies leider auch schon mal erlebt habe.

Wie im täglichen Leben gibt es eben auch in der Sauna gewisse Verhaltensregeln. Wer sich derer nicht sicher ist, möge sich vorher schlau machen, um peinliche Situationen schon im Vorfeld vermeiden zu können.

Top 5: Die fünf besten Saunen in Deutschland

Ein echter Sauna-Liebhaber verzichtet nicht gern auf sein gesundheitsbewusstes Vergnügen, nicht einmal, wenn er viel auf Dienstreise ist – so wie ich. Als Außendienstmitarbeiterin reise ich mehrmals die Woche quer durch Deutschland und bin immer in anderen Städten unterwegs. Nach Feierabend stellt sich dann die Frage: Gibt es in der Gegend eine schöne Sauna, wo man wieder neue Energie tanken kann? Auf diese Weise habe ich sehr empfehlenswerte Saunalandschaften in ganz Deutschland entdeckt. Meine Top 5 möchte ich gerne näher vorstellen.

Platz 5
Auf dem fünften Platz landet das Sieben Welten – Spa & Resort in Künzell. Hier finden sich exotische Genüsse ferner Länder, von Andalusien bis Japan. Acht verschiedene finnische Saunen warten auf die Liebhaber des klassischen Saunierens, daneben lockt die Bio-Sauna mit ihren gemäßigten Temperaturen vor allem Anfänger. Wer eher das Besondere sucht, dem sei die einzigartige Baumhaussauna im Afrika-Bereich ans Herz gelegt: Man erreicht die in acht Metern Höhe liegende Sauna über einen Steg, kann die reichen Schnitzereien und natürlich den atemberaubenden Ausblick über die afrikanische Gartenanlage bewundern. Nach dem Saunieren geht es, wenn man möchte, über eine Wasserrutsche direkt ins Außenbecken!

Webseite: http://www.siebenwelten.de/
Bewertungen: http://www.sternesauna.de/detail/sauna-8/

Platz 4
Noch ein wenig spezieller ist das Monte Mare am Tegernsee. Hier überkommt den Besucher schon nach kurzer Zeit eine zauberhafte Stimmung, man lässt den Alltag los und kann sich ganz dem Saunagenuss hingeben. Das Monte Mare bietet eine Sinnessauna mit meditativer Musik, eine Schilfsauna mit Panoramablick und eine Wassersauna mit unterschiedlichen Erlebnisaufgüssen. Einzigartig in der deutschen Saunawelt: Das Saunaschiff ‚Irmgard‘, wo man sich während dem Saunieren sanft von den Wellen schaukeln lassen und dabei den Ausblick auf den Tegernsee genießen kann.

Webseite: http://www.monte-mare.de/de/tegernsee_q_a-2653.html
Bewertungen: http://www.sternesauna.de/detail/sauna-8/

Platz 3
Auf Platz drei der Liste steht das traumhafte Satama Sauna Resort & Spa am Scharmützelsee in Wendisch Rietz. Nordisches Flair und eine tolle Auswahl an Saunen ergeben ein Erlebnis der besonderen Art. Die Highlights im Satama Saunapark sind ohne Frage das römische Dampfbad, die Tiroler Stubensauna sowie die Märchen- und Theatersauna. Ebenfalls hervorzuheben sind der gradiose Außenpool und die vielen Abkühlmöglichkeiten, zum Beispiel die Natursteinduschen, eine Eisgrotte und der in den Fels integrierte „Eiscrusher“.

Webseite: http://www.satama-saunapark.de/satama
Bewertungen: http://www.sternesauna.de/detail/sauna-114/

Platz 2
Ein wahrer Geheimtipp für Saunagenießer ist der 6.000 m² große SaunaPark der VitaSol Therme in Bad Salzuflen. Hier warten neben sechs variantenreichen Saunen auch noch Dampfbad und Lichtsanarium. Im parkähnlichen Außenbereich gibt es rustikale Blockhaussaunen, die nach Feuer, Wasser und Salz thematisch gestaltet sind. Zum Abkühlen geht es in den Naturbadeteich oder das farbig beleuchtete Warmbecken. Im Inneren des SaunaPark VitaSol warten wunderschöne Themensaunen: Absolute Ruhe im ‚Silencio‘, Meeresluft im ‚Salino‘, Lichtstimmungen im ‚Colore‘ und urigen Charme im ‚Rustico‘.

Webseite: http://www.vitasol.de/de/saunapark.html
Bewertungen: http://www.sternesauna.de/detail/sauna-830/

Platz 1
Nummer Eins der Top 5: Thermen- und Badewelt Sinsheim. Das einzigartige Sauna-Angebot bietet eine atemberaubende Auswahl. In der luxuriösen Koi-Sauna kann man sich am Panoramablick ebenso erfreuen wie an den bunten Kois im Auqarium. In Saunen wie dem Holzstadl, dem Wiener Kaffeehaus oder dem Alhambra herrscht ein ganz besonderes Flair. Während die Tropensauna den Gast in den Dschungel entführt, spürt man in der Wüstensauna die Weite der Sahara. Unvergesslich ist ein Besuch im Hünenring: Unter dem Sternenhimmel und zwischen 3 Meter hohen Natursteinblöcken vergisst man bei den erfrischenden Aufgüssen sämtliche Sorgen.

Webseite: http://www.badewelt-sinsheim.de/vitaltherme-sauna/saunaattraktionen/
Bewertungen: http://www.sternesauna.de/detail/sauna-210/

Wer war selbst schon einmal in einer dieser tollen Saunalandschaften und würde sie ebenfalls empfehlen? Oder gibt es noch viel schönere Saunen, die hier nicht aufgeführt sind? Gerne könnt ihr eure Empfehlungen, Geheimtipps oder persönlichen Top-5-Listen in die Kommentare posten!

Was es nicht alles in der Sauna gibt …

Als Rohstoffeinkäufer für ein großes deutsches Industrieunternehmen komme ich nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen und teilweise auch außereuropäischen Ausland viel herum. Ein oftmals zugegebenermaßen stressiger Beruf, man ist viel auf Reisen, lebt einen Großteil seines Lebens in diversen Hotels. Neben den vielen Eindrücken aus den verschiedenen Ländern, für die man leider nicht immer die nötige Zeit hat, bietet sich bei fast allen Hotels immer die Möglichkeit, den täglichen Stress durch einen Besuch in der hoteleigenen Wellness-Anlage abzubauen. Dies kommt mir als eingefleischtem Saunafan natürlich gut zupass. Ja, ich muss zugeben: Ich bin schon fast süchtig nach meinen Schwitzgängen, eine Woche ohne mindestens zwei Mal in der Sauna gewesen zu sein, ist für mich schon fast eine Qual. Von daher kann ich auf meinen Geschäftsreisen zumindest meinem schönsten Hobby frönen.

Leider Gottes nicht immer in der besten „Saunagesellschaft“. Während für mich als Sauna-Profi die Gepflogenheiten, der „Sauna-Knigge“ und ein angemessenes Verhalten in einer Wellness-Anlage selbstverständlich sind, gibt es immer wieder Zeitgenossen, deren Benehmen in einem solch sensiblen Bereich, wo jedermann Entspannung und Erholung sucht, teilweise wirklich beschämend ist. Ich halte es für selbstverständlich, dass ich mich, wenn ich den Ablauf in einer Sauna nicht kennen sollte, vorher ein wenig schlau mache. So lassen sich echte Peinlichkeiten vermeiden. Wirklich unangenehm ist, wenn sich jemand, wie bei einer meiner ersten Reisen, noch von der Arbeit verschwitzt, ohne zu duschen, neben einen auf die Holzbank setzt. Derjenige hatte “arbeitstechnisch“ schon mal „vorgeschwitzt“ und wollte es offenbar in meiner Gegenwart fortsetzen. Der Versuch, mit mir ein Gespräch aufzubauen, misslang deshalb völlig, da ich es zum ersten Mal vorzog, meinen Saunagang abzubrechen.

Nicht weniger schlimm war ein Erlebnis in Wien. Ein Hotel der gehobenen Preisklasse mit entsprechendem Publikum und einer wunderschönen Saunaanlage. Nach einem arbeitsreichen Tag zog ich mich zurück, um dem Schweiß freien Lauf zu lassen. Eine angenehme Atmosphäre umfing einen in der modernen Farbsauna, neben mir waren noch drei andere Herren anwesend, mit denen sich ein zwangloses und interessantes Gespräch ergab. Einer der Herren wirkte auch wie ein Saunaprofi, er hatte entsprechende Handtücher dabei, die ich als sehr hochpreisig kannte. Ebenso hatte er einen dieser recht harten Naturschwämme zur Hand, mit denen man wunderbar den Schweiß abwischen, die Durchblutung ankurbeln und auch die abgestoßenen Hautschuppen wegrubbeln kann. Soweit, so gut. Mir und den anderen Herren klappte allerding die Kinnlade herunter, als er über die gestiegenen Preise von Eiprodukten sinnierte und dabei gedankenverloren seinen mittlerweile vollgesogenen Schwamm auf sein Handtuch auspresste!

Man muss nicht in allem ein Profi sein, aber diese zwei abstoßenden Beispiele zeigen: Wenn man etwas nicht weiß, ist das nicht schlimm. Aber bitte: Neben etwas Information ist gesunder Menschenverstand und Benehmen auch in der Sauna nicht fehl am Platze!